Auch heute noch halten manche an der Vorstellung fest, dass gelegentliches Paffen harmlos sei oder eine Zigarette den Stress des Alltags lindern könne. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesen Annahmen? Werfen wir einen genaueren Blick auf fünf Mythen rund um das Rauchen.
1 | Rauchen hilft dabei Stress abzubauen
Nikotin kann zwar ein Gefühl der Entspannung erzeugen, da es sich hier jedoch um ein hochwirksames Zellgift handelt, wird der Körper durch den Konsum nachhaltig gestresst. Nikotin erreicht binnen Sekunden die entsprechenden Schaltstellen im Gehirn, die ein Wohlgefühl erzeugen und eine stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung haben. Diese positive Auswirkung hält allerdings nur so lange, wie das Nikotin dem Gehirn diese Beruhigung „vortäuscht“. Sobald die Nikotinspeicher wieder leer sind, entsteht das Bedürfnis, zu rauchen, um die Speicher erneut aufzufüllen. Die empfundene Entspannung resultiert also daher, dass durch das Rauchen die unangenehmen Entzugserscheinungen verschwinden. Auch das Gefühl der „Pause“ kann hier die gewünschte Entspannung bringen.
2 | Paffen ist harmlos
Beim „Paffen“ gelangt der Rauch zunächst in die Mundhöhle wo die giftigen Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs von der Mundschleimhaut aufgenommen werden. Ein Teil des Rauchs gelangt anschließend in die Lunge, wenn auch nicht in so großer Menge wie beim tiefen Inhalieren. Die aufgenommenen Giftstoffe gelangen somit über den Blutkreislauf in den gesamten Körper und können an nahezu allen Organen Schaden anrichten.
3 | Rauchen verbessert die Konzentration
Nikotin regt das Gehirn zwar an, Kohlenmonoxid (CO) betäubt es aber wieder. Rauchen wirkt sich somit negativ auf die Entwicklung und die Funktion des Gehirns aus. Hier ist es ebenfalls die Pause, die Entspannung bringt und die Kreativität anregt, nicht die Zigarette.
4 | Tabak ist nicht gefährlicher als Fertigprodukte oder Umweltverschmutzung
Jeder zweite Raucher stirbt an einer Krankheit, die mit dem Rauchen zusammenhängt. In Luxemburg sind das 1.000 Todesfälle pro Jahr. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, ist durch die Belastung durch Passivrauch außerdem 57mal höher als das Risiko, das durch die Belastung mit allen Schadstoffen in der Atmosphäre entsteht. Natürlich ist das Rauchen nicht die einzige Herausforderung, die es zu bewältigen gilt, aber es ist dennoch die häufigste Ursache für vermeidbare Todesfälle im Land.
5 | Es sind die Zusatzprodukte im Tabak, die diesen so gefährlich machen
Die Zusatzstoffe sollen die negativen Auswirkungen des Rauchens vergessen machen und so die Attraktivität des Rauchens erhöhen. Beispielsweise mildern einige den Reiz des Rauchs und erleichtern das Eindringen in die Atemwege. Somit sind Zusatzstoffe zwar nicht harmlos, aber sie stellen nicht die größte Gefahr von Tabakprodukten dar. Tabak selbst- also das Tabakblatt – ist die gefährliche Substanz. Tabak enthält Nikotin, welches für die körperliche und mentale Abhängigkeit verantwortlich ist und der Rauch enthält die giftigen und krebserregenden Verbindungen, die für mehrere mit dem Rauchen verbundene Übel verantwortlich sind.
Es gibt viele Gründe, warum Menschen rauchen, und manche erleben dabei tatsächlich positive Effekte wie Entspannung oder eine gesteigerte Konzentration. Diese persönlichen Empfindungen sind nachvollziehbar und nicht von der Hand zu weisen. Doch ebenso wichtig ist es, die langfristigen gesundheitlichen Risiken des Rauchens im Auge zu behalten. Unsere Gesundheit ist schließlich eines der wertvollsten Güter, die wir schützen sollten – besonders für unsere Kinder und Jugendlichen.
Lasst uns gemeinsam für ein tabakfreies Luxemburg einsetzen und eine rauchfreie Zukunft gestalten!