Lungenkrebs – eine zurückhaltende Prognose
Trotz jüngster Fortschritte bei der Behandlung bleibt Lungenkrebs eine Krebserkrankung mit schlechter Prognose: Fünf Jahre nach der Diagnose ist nur einer von fünf Patienten noch am Leben.
Da Rauchen der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs ist, stellte sich die Frage, ob ein Rauchstopp zum Zeitpunkt der Diagnose einen positiven Effekt für den Patienten haben würde.
Eine Meta-Analyse gibt Anlass zur Hoffnung
Eine kürzlich durchgeführte Meta-Analyse, die mehr als 10 000 Patienten einschloss, versuchte dieser Frage auf den Grund zu gehen. Forscher untersuchten, wie sich Rauchentwöhnung auf die Prognose rauchender Patienten auswirkt. Dazu wurde die Überlebensrate von Patienten, die nach der Diagnose mit dem Rauchen aufhörten, mit der von Patienten verglichen, die weiterhin rauchten.
Bessere Überlebenschancen
Aus der im Dezember 2021 veröffentlichten Studie geht hervor, dass sich die Rauchentwöhnung positiv auf das Überleben rauchender Patienten mit Lungenkrebs auswirkt (unabhängig vom histologischen Typ). Tatsächlich schreitet die Erkrankung bei den Patienten, die mit dem Rauchen aufhören, langsamer fort und wird im Laufe der Zeit besser kontrolliert.
Wie lässt sich dies erklären?
Mehrere Mechanismen könnten eine Erklärung für diese Feststellung liefern. Es ist bekannt, dass Tabakrauch das Wachstum, das Fortschreiten und die Ausbreitung von Krebs fördert. Gleichzeitig verringert Rauchen die Wirksamkeit der Strahlentherapie und der systemischen Therapie und vermindert die Verträglichkeit dieser Behandlungen für die Patienten. Darüber hinaus erhöht Tabakkonsum das Risiko für postoperative Komplikationen und Zweittumoren.
Rauchentwöhnung – immer eine gute Idee
Aus dieser Erkenntnis folgt, dass die behandelnden Ärzte/Ärztinnen betroffene Lungenkrebspatienten über die Vorteile der Rauchentwöhnung, auch nach der Diagnosestellung, informieren, und ihnen die notwendige Hilfe zukommen lassen müssen, um mit dem Rauchen aufzuhören.