Passivrauchen bezeichnet das unfreiwillige Einatmen von Tabakrauch, welcher von Raucher*innen in der Umgebung ausgestoßen wird. Hierbei kann man auf zwei verschiedene Arten belastet werden: durch Sekundärrauch und durch Tertiärrauch.
Der Sekundärrauch entsteht durch Verbrennung des Tabaks sowie dem ausgeatmeten Rauch einer rauchenden Person. Tertiärrauch bezeichnet Schadstoffe, die in der Luft und auf Oberflächen gefangen bleiben. Die tabakbedingten Gase und Partikel setzen sich in Materialien wie Kleidung, den Wänden, Möbeln, Decken oder Spielzeug fest und verbleiben monatelang.
Sekundärrauch – viel schädlicher als Primärrauch!
Entgegen der allgemeinen Vermutung ist Sekundärrauch viel schädlicher als der Rauch, der direkt vom Rauchenden eingeatmet wird. Zunächst einmal enthält der Primärrauch etwa 4000 Chemikalien, während der Sekundärrauch fast 7000 Chemikalien enthält, was hauptsächlich auf die weniger vollständige Verbrennung bei niedrigeren Temperaturen zurückzuführen ist.
Außerdem enthält der Passivrauch dreimal so viel Teer, doppelt so viel Nikotin und Kohlenmonoxid sowie eine größere Menge Formaldehyd und Ammoniak, zwei giftige chemische Verbindungen.
Wie beim aktiven Rauchen hängen die Auswirkungen des Passivrauchens vom Ausmaß und der Dauer der Belastung ab, wobei selbst eine kurze Exposition gefährlich sein kann.
Ernsthafte Folgen für die Gesundheit
Passivrauchen verschlimmert nicht nur bestehende Krankheiten bei Erwachsenen, sondern verursacht auch neue. Obwohl die Risiken im Allgemeinen geringer sind als bei aktiven Raucher*innen, sind die gesundheitlichen Folgen für Nichtraucher*innen sehr real.Zu den Krankheiten, die bei Erwachsenen durch Passivrauchen verursacht werden, gehören:
- Lungenkrebs.
- Krebs der Nasennebenhöhlen.
- Schlaganfälle.
- Herzinfarkte.
- Asthma
- Auch die Jüngsten sind betroffen
Passivrauchen ist auch für Kinder sehr schädlich, besonders für ungeborene Kinder. Wenn eine schwangere Frau Tabakrauch ausgesetzt ist, gelangen die im Rauch enthaltenen Chemikalien in den Blutkreislauf der Mutter und damit auch zum Fötus. Die Auswirkungen auf das ungeborene Kind sind vergleichbar mit denen eines leichten Rauchens der Mutter und können beispielsweise das Risiko eines geringeren Geburtsgewichts erhöhen.
Bei Säuglingen kann Passivrauchen zu einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Kindstod führen.
Bei Kindern sind die Risiken ebenfalls beträchtlich:
- Eine erhöhte Häufigkeit von Nasopharyngitis und Mittelohrentzündungen.
- Reizungen der Augen, der Nase und des Rachens.
- Ein erhöhtes Risiko für Asthmaanfälle.
- Ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektionen wie Lungenentzündungen oder Bronchitis.
Gemeinsam für eine rauchfreie Umgebung
Selbst eine geringe Passivrauchexposition kann die Gesundheit gefährden. Jeder Bürger sollte daher das Recht haben, in einer rauchfreien Umgebung zu leben und seine Kinder aufzuziehen. Daher ist es unser Ziel, bis 2040 ein tabakfreies Luxemburg zu schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es von großer Bedeutung, dass jeder Einzelne sich dafür einsetzt, öffentliche und private Räume vor den schädlichen Auswirkungen des Tabakrauches zu schützen.